Jugend und Studium

Stammvater aller Cless ist Martin Cless, geboren am 25.11.1491 in Uhingen als ältester Sohn des damaligen württembergischen Zolleinnehmers Martin Cless, von das württembergische Dienerbuch berichtet: "Kloess Martin am Sixten selig Statt als Kammerknecht bei der gnädigen Frau bestellt auf Michaelis 1489. Ist der Zoller von Uhingen."

Martin war erst sechs Jahre alt, als sein Vater starb. Der Bub sollte Priester werden und besuchte die Lateinschule in Göppingen. 1512 immatrikulierte er an der Universität Tübingen. 1513 wurde er in Freiburg Baccalaureus und 1514 Magister. Der Bischof von Konstanz, damals zuständig für Uhingen, weihte ihn 1516 zum Priester. Seine erste Heilige Messe las der am Sonntag Jubilate in der Oberhofenkirche in Göppingen. Auf die Vertreibung Herzog Ulrichs 1519 wurde Württemberg österreichisch. Nach Wanderjahren wurde Martin Cless von 1521 bis 1524 Pfarrer in Leonberg. Dort wurde er mit Martin Luthers Lehre bekannt.

Reformation

1524 wurde er als Canonikus an das Chorherrenstift Oberhofen in Göppingen berufen. Mehr und mehr konnte sich Martin Cless von den reformatorischen Gedanken Luthers begeistern. Am Fronleichnamstag 1529 kam es dann zum Bruch mit der Obrigkeit, als Martin Cless sich weigerte, nach hergebrachter Weise zu predigen. Martin Cless und seine Mutter mussten aus Göppingen fliehen. Philipp der Lange von Rechberg nahm sie auf seine Burg Ramsberg auf. Durch Empfehlung Zwinglis kam Martin Cless 1530 als erster evangelischer Frühprediger in die Freie Reichsstadt Biberach. In dieser Zeit hatte Martin Cless Verbindungen mit Oekolampadius aus Basel, Ambrosius Blarer aus Konstanz und Martin Bucer aus Straßburg. In Biberach wurde nach der Lehre Zwinglis reformiert. An Ostern 1531 wurde die Messe vollständig eingestellt, und am 29. Juni 1531 kam es wie in anderen süddeutschen Reichsstädten auch in Biberach zum Bildersturm.

1533 heiratete Martin Cless Appolonia Aulberin aus Oberdorf. 1534 konnte Herzog Ulrich wieder in sein Land zurückkehren. Er führte die Reformation ein. Dazu brauchte er Prediger für die neue Lehre. So erhielt auch Martin Cless 1536 den Ruf, wieder nach Göppingen zurückzukehren, von wo er sieben Jahre vorher vertrieben war. In Göppingen kam es zum Treffen mit Philipp Melanchthon.

Spätes Wirken

1543 wurde Martin Cless als Superintendent (Dekan) nach Cannstatt berufen. Das Interim brachte 1548 seine Entlassung. Im Jahr darauf wurde er in Stuttgart wieder angestellt. Als im Juli 1551 Johannes Brenz - schon unter Herzog Christoph die "Confessio Virtembergia" verfasste, gehörte Martin Cless, der Uhinger, zu den zehn Theologen, die das Werk nochmals prüften. Am 13.08.1552 starb Martin Cless im Alter von 61 Jahren in Stuttgart. Beigesetzt wurde er vor der Kanzel der Leonhardskirche.

Für die heute lebenden Cless ist Martin Cless Vorfahr in der 13. bis 15. Generation.